Wurzeloberfläche reinigen unter erschwerten Bedingungen.
Bei der Wurzeloberflächenreinigung im Rahmen der Paro-Therapie ist es essentiell, Beläge vollständig zu entfernen und die Oberflächen entsprechend aufzubereiten. Andernfalls kommt es schnell zu einem Neubefall mit pathogenen Keimen. Im schlimmsten Fall muss der Zahn später trotzdem extrahiert werden. Wie lässt sich das vermeiden?
Gerade bei schweren parodontalen Defekten oder bei Furkationsbeteiligung ist die Wurzelreinigung und -glättung oft eine große Herausforderung. Vor allem bei der geschlossenen Therapie, dem Scaling und Rootplanning (SRP). Wichtig für den Erfolg der nicht-chirurgischen Entfernung von Belägen ist die richtige Methodik und das geeignete Instrumentarium. Die Wahl der falschen Instrumente steigert das Risiko von Restbelägen und kann überdies zu traumatischen Verletzungen des parodontalen Gewebes führen.
Schallinstrumente für mehr Komfort.
Die geschlossene Wurzelreinigung und -glättung wird in der Regel unter lokaler Anästhesie durchgeführt. Dennoch ist sie für den Patienten immer mit Blutungen und postoperativen Schmerzen verbunden. Reduzieren lassen sich diese Schmerzen durch die Verwendung von (Ultra-)Schallinstrumenten. Sie verursachen üblicherweise weniger Beschwerden als die Arbeit allein mit Handinstrumenten.
Aber auch der Behandler oder die Behandlerin profitiert von der Verwendung von Schallinstrumenten. Sie sind ergonomischer geformt und benötigen weniger Kraftaufwand. Gerade, wenn mehrere PA-Patienten hintereinander behandelt werden, kann dadurch einer frühzeitigen Ermüdung der Hand entgegengewirkt werden.
Nicht nur der erhöhte Behandlungskomfort spricht für den Einsatz von Schallinstrumenten bei der geschlossenen Wurzelreinigung, sondern in erster Linie auch die Effizienz der Instrumente. Vor allem in Problembereichen wie tiefen oder sehr engen Zahnfleischtaschen lassen sich Konkremente mithilfe der richtigen Schallspitzen sauber abtragen.
Spitzen für schwierige Behandlungssituationen.
Aber nicht jede Schallspitze eignet sich für eine beengte Behandlungssituation. Herkömmliche konisch geformte Schallspitzen, mit denen auch zirkulär gearbeitet werden kann, haben in engen parodontalen Defekten meist gar keinen Platz. Deshalb gibt es speziell hierfür entwickelte Schallspitzen wie die SF10T von Komet. Sie hat ein langes abgeflachtes Arbeitsende (11 mm lang, 0,31 mm flach). Die grazile, langgezogene Form ermöglicht auch auf engstem Raum eine Reinigung bis zum Taschenfundus. Selbst Taschen mit Sondierungstiefen über 6 mm können mit dieser Spitze problemlos bearbeitet werden.
Das Besondere an der Spitze ist ihre Ösenform. Die scharfe Innenkante der Öse lockert ohne große Mühe festsitzende Konkremente an der Wurzeloberfläche. Die Außenkontur der Öse hingegen ist stumpf, um ein Verletzungsrisiko am Weichgewebe zu verhindern.
Durch die geringe Spitzenbreite von weniger als 0,5 mm wird das Weichgewebe während der Behandlung nur geringfügig verdrängt. Das Resultat ist eine für das Weichgewebe relativ atraumatische Behandlung, die zu einer verbesserten Wundheilung und einer Reduktion der Rezessionen führt.
Handling der Schallspitze.
Die spezielle Form der SF10T erlaubt auch eine große Flexibilität im Handling: Die Spitze lässt sich sowohl von okklusal als auch vestibulär in die Zahnfleischtasche einführen. Es kann also sowohl von okklusal nach apikal als auch von vestibulär nach oral gearbeitet werden. Leicht kreisende Bewegungen sind ebenfalls möglich. Es wird nur ein geringer Anpressdruck benötigt, um die Konkremente mit der Spitze abzuschaben. Nicht nur bei der geschlossenen Wurzelreinigung ist das von Vorteil, sondern auch bei der offenen Parodontalbehandlung.
An extrahierten Zähnen (v. a. parodontal vorgeschädigt mit Konkrementen) lässt sich gut üben, wie das Instrument an den Zahn angesetzt werden kann.
Restbelagsfreie Reinigung bei Furkationsbefall.
Mehrwurzelige Zähne lassen sich schwieriger reinigen, vor allem wenn ein Furkationsbefall vorliegt. Gerade bei fortgeschrittenen Fällen von Parodontitis bilden sich oft Restbeläge an der Wurzelteilungsfläche oder im Bereich der Wurzeleinziehung. Diese Bereiche lassen sich mit herkömmlichen Instrumenten in der Regel schwer erreichen.
Eigens hierfür wurde von Komet die 6-fach-verzahnte Furkationsschallspitze SF11 entwickelt. Sie verfügt über eine spezielle Knospenform, die sich optimal der Furkation anpasst. Sowohl bei geschlossener als auch bei offener Behandlung eignet sie sich zum effektiven Entfernen von weichen und harten Belägen in schwer zugänglichen Konkavitäten und bei hohen Furkationsgraden. Auch sie ruft wie die SF10T durch ihre schmale Form nur wenig Traumatisierung am Weichgewebe hervor.
Enge Furkationseingänge lassen sich mit der SF11 zudem gut ausformen und glätten und so für die häusliche Mundhygiene deutlich besser zugänglich machen. Denn gerade bei der PA-Therapie spielt die Mitarbeit des Patienten eine große Rolle. Kann er die Zahnoberflächen besser reinigen, wirkt sich das unmittelbar auf den Behandlungserfolg aus.
Beide Schallspitzen sind auch mit dem sogenannten Quick-Gewinde (SFQ10T und SFQ11) erhältlich. Damit lassen sich die Spitzen im Handumdrehen auf das Schallhandstück aufsetzen.
Nachbearbeitung mit Kürettage.
Im Anschluss an die Entfernung der Konkremente wird in manchen Fällen eine Weichteilkürettage notwendig. Mithilfe von Handinstrumenten lassen sich eventuell noch vorhandene weiche Rückstände und infiziertes Gewebe aus den Taschen beseitigen.
Politur.
Für die abschließende Politur der Zähne mit Polierpasten empfehlen sich Prophylaxepolierer oder Nylonbürsten, die die Zahnoberflächen besonders glatt hinterlassen. Das erschwert die künftige Belagsbildung und steigert den Erfolg der Paro-Therapie.
Erhaltungstherapie.
Nachdem die Zahnwurzel im Rahmen der Paro-Therapie ausgiebig gereinigt wurde, empfiehlt sich in der nachfolgenden unterstützenden parodontalen Therapie (UPT) lediglich eine sanfte Bearbeitung der Oberflächen mit weniger scharfen Instrumenten. Hierfür eignen sich universelle Prophylaxe- und Paro-Schallspitzen wie die SF1 und die SF4 von Komet.
Periimplantitis-Therapie.
In der Periimplantitis-Therapie sollte ebenfalls auf scharfkantige und hier auch generell auf metallische Spitzen verzichtet werden, um Kratzer an der Implantatoberfläche zu vermeiden. Um dennoch Beläge auch im Implantathalsbereich effizient zu entfernen, können spezielle Kunststoff-Ansätze eingesetzt werden. Komet bietet hier den Polymer-Pin SF1982 an, der im Spitzenhalter SF1981 befestigt wird und dann im Schallhandstück für die supra- und subgingivale Entfernung von weichen Belägen verwendet werden kann.
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