Die wichtigsten Präp-Regeln für Keramikinlays und -Teilkronen

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Die wichtigsten Präp-Regeln für Keramikinlays und -Teilkronen

Vollkeramik-Restaurationen haben ihre ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten. Das wissen Sie als Zahnarzt bestimmt schon und befinden sich deshalb vielleicht gerade im Übergang der Präparationstechniken?

Für Sie bedeutet es, keramisch neu zu denken und ihre Präp entsprechend anzupassen. Fehler sollten hier keine passieren, denn die kommen ziemlich schnell ans Licht. Wie also z.B. bei Keramik-Inlays und -Teilkronen am besten sicher und systematisch vorgehen?

Die Beliebtheit von keramischen Restaurationen nimmt ständig zu, auch im Seitenzahnbereich. Keramik-Inlays sind – bei Einhaltung der Indikationen – sehr gute und haltbare Restaurationen. Auch ohne Digitaltechnik machen sie als Presskeramik Patienten glücklich und Zahnärzte stolz. Streng genommen gelten bei beiden Methoden (analog wie digital) die gleichen Präparationsrichtlinien, denn auch bei der analogen Herstellung der Keramik-Inlays aus Presskeramik fließt die Keramik in der Hohlform um scharfe Ecken nicht gut herum. „Rund“ heißt also das Zauberwort. Welchen Grundregeln gilt es bei der keramischen Präparation nun zu folgen?

Zusammengefasst gilt es folgendes zu beachten:

  • Eher divergierend als zu parallel arbeiten, als Öffnungswinkel der Kavitätenwand 6 –10 Grad wählen
  • Fissurenverlauf beachten und eine okklusale Mindeststärke von 1,5 mm auch unter der ehemaligen Fissur einhalten, besser 2 mm;
  • mindesten 2,5 mm Breite an der engsten Stelle des Inlays gewährleisten, um eine Fraktur der Keramik zu vermeiden;
  • auf ausreichend Restzahnhartsubstanz achten – neben der Keramik sollte mindestens 2 mm Zahnhartsubstanz verbleiben, und zwar Dentin und Schmelz;
  • Spitze Übergänge im Präparationsverlauf vermeiden und alle Winkel innerhalb der Kavität abrunden, auch den Übergang der Präparationswände zum Kavitätenboden und des Kavitätenbodens zum approximalen Kasten;
  • den Winkel am Übergang von der approximalen Box zur Zahnaußenfläche nicht spitz, sondern stumpf gestalten, ideal sind 90 Grad, wie einst beim Amalgam;
  • bei approximalen Präparationen den Nachbarzahn mit einer Stahlmatrize schützen und nur mit angelegter Matrize die Randleiste mit einem flammenförmigen Finierer heraustrennen.
  • im gleichen Zug die approximale Flanken etwas konkav gestalten.
  • Den approximalen Kavitätenboden plan gestalten, besser noch minimal abfallend.

Die Formen zielsicher umsetzen
Um die Keramik gerechte Präparation schnell und sicher durchführen zu können, kann das Expertenset 4562ST verwendet werden. Die darin enthaltenen konischen Diamantschleifer mit planen Spitzen und abgerundeten Übergängen führen durch die Präparation. Darin befinden sich auch drei Schleifkörper mit aufgelaserter Tiefenmarkierung. Diese ermöglichen es, schon bei der Präparation sicherzustellen, dass man tief genug präpariert, damit die Mindeststärke stimmt, aber auch nicht tiefer – das schafft ohne Mehraufwand eine in die Präparation eingebaute Qualitätssicherung.

Schön der Reihe nach…

  1. Zur Öffnung der Kavität dient der Diamantschleifer 6847KRD.314.016. Die Tiefenmarkierungen bei 2 und 4 mm helfen, die Mindestschichtstärke der Keramik unter der Fissur zu gewährleisten. Mit dem gleichen Schleifer kann man auch gleich den approximalen Kasten anlegen.
  2. Die Flamme 8862.314.012 wird anschließend zur Separation der approximalen Schmelzanteile eingesetzt.
  3. Nun werden mit dem formkongruenten Finierer 8847KR.314.016 (gleiche Form wie der Präparationsdiamant) die Kasteninnenwände und der -boden geglättet.
  4. Zur Kavitätengestaltung stehen alternativ zwei kürzere, konische Instrumente zur Verfügung (959KRD.314.018 und 845KRD.314.025). Beide Instrumente weisen eine Tiefenmarkierung bei 2 und 4 mm (959KRD) bzw. bei 2 mm (845KRD) auf.
  5. Auch hier stehen zum Finieren formgleiche Feinkorninstrumente zur Verfügung (8959KR.314.018 und 8845KR.314.025).

Der Tipp für approximale Kästen
Okklusal sind rotierende Instrumente optimal effektiv. Approximal haben sie den Nachteil, dass sie zwangsläufig den Präparationsrand deutlich überragen müssen. Die Gefahr, Nachbarzähne zu schädigen, ist dabei groß. Auch deshalb ist die approximale Präparation mit rotierenden Instrumenten kompliziert und führt leicht zu suboptimalen Ergebnissen. Schallspitzen haben diesen Nachteil nicht und formen automatisch genau die richtige Form aus. Wenn sie einseitig belegt sind, können sie den Nachbarzahn nicht verletzen. Daher könnte am Behandlungsstuhl die ideale Lösung also die Kombination aus Expertenset und den einseitig belegten Schallspitzen SFM7 und SFD7 sein. Der Arbeitsablauf würde dann folgendermaßen aussehen: Nach der groben Vorpräparation der approximalen Kästen die Feinpräparation vollständig mit den Schallspitzen vornehmen. Je nachdem ob Prämolar oder Molar mit den kleinen oder großen Schallspitzen, mesial mit der SFM7, distal mit der SFD7.

Das wäre der Königsweg, doch wir finden besonders für den Keramik-Einsteiger: Fangen Sie schön langsam an, so wie oben beschrieben mit den Basisregeln, und steigern Sie sich Schritt für Schritt. Wir begleiten Sie dabei gerne mit unseren weiterführenden Infos zur keramikgerechten Präparation in unserer Vollkeramik-Themenwelt … Oder lassen Sie sich unsere Präparationsinstrumente von Ihrem persönlichen Medizinprodukteberater vorstellen.

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