Die Vielfalt an Materialien im Dentallabor hat viele Vorzüge. Gleichwohl stellt sie den Zahntechniker vor Herausforderungen. Um die entsprechenden Oberflächen materialschonend und zugleich effizient zu bearbeiten, bedarf es des idealen Fräsers. Für viele Werkstoffe sind Hartmetallfräser die richtige Wahl. Je nach Material gewährleistet die entsprechende Verzahnung eine effektive Zerspanung und einen gezielten Abtrag.
Materialien, die im Dentallabor mit einem Hartmetallfräser bearbeitet werden:
– Edelmetallhaltige (EM) und edelmetallfreie Legierungen (NEM), Titan
– Gips
– Kunststoffe, Komposite und weichbleibende Kunststoffe
– Silikon
„Zerspanende Oberflächenbearbeitung“ – Definition und Einblick
Das Bearbeiten einer Werkstoffoberfläche ist ein span(n)endes Verfahren. Unter „Zerspanen“ werden grundsätzlich alle mechanischen Bearbeitungen zusammengefasst, bei denen Material mithilfe einer Schneide abgetragen wird (z. B. Schleifen, Hobeln, Fräsen). Beim Zerspanen dringt die Schneide in die Oberfläche ein und trägt die Materialschicht ab – Span für Span. Grundlage für das effiziente Zerspanen ist die Beschaffenheit der Schneide; bei einem Hartmetallfräser spricht man von der Verzahnung. Es gibt unterschiedliche Verzahnungsarten, deren Einsatz abhängig von dem zu bearbeitenden Material ist.
Für das Herstellen eines rotierenden Werkzeugs (HM Fräser) für die Oberflächenbearbeitung bedarf es neben der fundierten Erfahrung in diesem Bereich hochwertiger Materialien. Komet verwendet für seine Hartmetallfräser ausschließlich Materialien höchster Güte (z. B. gehiptes Hartmetall). Für den Anwender im Labor hat das viele Vorteile, z. B.
– hohe Abtragsleistung
– lange Standzeit
– materialschonende Bearbeitung
– feines Schliffbild
– hohe Effektivität
Anforderungen an den Hartmetallfräser im Labor: Auf die Verzahnung kommt es an!
Moderne und bewährte Materialien erlauben dem Zahntechniker das Herstellen hochwertiger Restaurationen und zahntechnischer Hilfsmittel (z. B. Modelle, Abformlöffel). Aber nicht nur das Material bzw. der Werkstoff bestimmt die Qualität der Arbeit aus der Hand des Zahntechnikers. Auch die rotierenden Werkzeuge bzw. Fräser, mit denen der Zahntechniker arbeitet, sorgen für die Ergebnisqualität.
„Oft unterschätzt: Die rotierenden Werkzeuge im Dentallabor, die Fräser,
sind unverzichtbar für unsere Arbeit.“
Der richtige Hartmetallfräser für jede Situation
Die Produktvielfalt bei Hartmetallfräsern ist groß. Komet bietet fast 20 verschiedene Verzahnungsarten im HM Fräser Portfolio. Jede dieser Verzahnung ist für bestimmte Materialien geeignet. Zudem umfasst jede einzelne Verzahnung ein Sortiment an unterschiedlichen Figuren, die sich in Größe, Länge, Geometrie, Durchmesser unterscheiden, denn der Anwendungsbereich bestimmt die Form des Fräsers. Außerdem hat jeder Zahntechniker seine Vorlieben und verwendet gern seinen „Lieblingsfräser“.
- Hartmetallfräser haben unterschiedliche Verzahnungen, wobei jede Verzahnung auf ein oder mehrere bestimmte Materialien abgestimmt ist.
Beispiele: SGFA für Gips, ACR für Kunststoffe, SHAX für NEM Legierungen - Für jede Verzahnungsart gibt es wiederum verschiedene Figuren.
Beispiele: Granate, Torpedo, Ei, Knospe schlank, Zylinder rund
Der Komet Werkzeug-Navigator
In der Vielfalt an Hartmetallfräsern den Überblick zu behalten, kann eine Herausforderung sein. Besonders Azubis und junge Zahntechniker haben oft Schwierigkeiten, den richtigen Fräser für das entsprechende Material zu finden. Für einen einfachen Überblick gibt es jetzt den logisch aufgebauten Findomat. Der Zahntechniker erhält eine einfache Übersicht über die Werkzeuge und die passenden Anwendungsgebiete.
Beispiele beliebter Verzahnungen für Hartmetallfräser im Labor
Effektive Hartmetallfräser für Gips
Das Bearbeiten von feuchten und trockenen Gipsen stellt an den Hartmetallfräser hohe Anforderungen. Das Werkzeug muss einen starken Materialabtrag leisten, ohne dass sich das Arbeitsteil des Fräsers zusetzt und verschmiert. Die innovative SGFA-Verzahnung ermöglicht ein effektives und sicheres Bearbeiten von Dentalgipsen. Durch die reduzierte Schneidenanzahl wird störungsfrei Material abgetragen. Dank des großen Spanraumes setzt sich kein Gips am Fräser fest. Die linksgedrallte Sicherheitsverzahnung sorgt für den Arbeitsschutz. Der Fräser kann sich während der Rotation nicht aus der Spanzange ziehen, was das Verletzungsrisiko um ein Vielfaches reduziert. Der zusätzlich aufgebrachte Fasenschliff auf dem Schneidenrücken begünstigt das Schliffbild auf der Gipsoberfläche. Mühelos entstehen Gipsmodelle mit schönen, glatten Oberflächen.
SGFA-Fräser für Gips: optimale Drehzahl 15.000 min-1
Hartmetallfräser für die Kunststofftechnik (Prothesen, Schienen etc.)
Für das Bearbeiten von Prothesenkunststoffen sind „kreuzverzahnte“ Hartmetallfräser ideal geeignet. Besonders effizient und speziell für harte Prothesenkunststoffe entwickelt wurde die ACR Verzahnung. Sie haben eine besonders effektive Kreuzverzahnung mit einem Querhieb. Der Zahntechniker profitiert von einem guten Schneidgefühl bei der Grobbearbeitung von Prothesenkunststoffen.
ACR-Fräser für Prothesenkunststoff: optimale Drehzahl 15.000 min-1
Ein durchdachter Kunststoffräser ist der EQ-Dualfräser. Dieser Fräser vereint in einem Arbeitsteil gleich zwei Verzahnungen. Mit der feinverzahnten Werkzeugspitze werden Interdentalräume ausgearbeitet und geglättet. Kippt man während der Bearbeitung den Fräser leicht, lassen sich mit der groben Kreuzverzahnung im unteren Bereich des Arbeitsteiles perfekt Prothesenränder ausdünnen. Für den Zahntechniker bedeutet dies: Zeitersparnis! Es ist kein Werkzeugwechsel notwendig.
Weichbleibende Materialien (weichbleibende Kunststoffe, Silikon) lassen sich mit der GSQ-Verzahnung perfekt ausarbeiten. Die schnittfreudige Verzahnung bietet mit ihrem großen Spanvolumen, der geringen Schneidenanzahl und dem aggressiven Querhieb deutliche Anwendungsvorteile: leichte und gezielte Oberflächengestaltung, effektives Zerspanen mit hoher Abtragsleistung, optimale Oberflächenqualität. Der tiefe Spanraum verhindert ein Zusetzen des Fräsers. Die Schnittfreudigkeit sorgt für ein angenehmes Arbeitsgefühl.
GSQ-Fräser für Prothesenkunststoff: optimale Drehzahl 15.000 min-1
Mit den feinverzahnten FSQ-Fräsern lassen sich die Übergänge vom harten zum weichen Kunststoff, z.B. bei weichbleibenden Unterfütterungen, gut bearbeiten.
FSQ-Fräser für Kunststoff: optimale Drehzahl 15.000 min-1
FSQ-Fräser für Edelmetall: optimale Drehzahl 25.000 min-1
Für das Ausarbeiten von Kunststoffverblendungen ist die UK-Verzahnung entwickelt worden. Aufgrund eines zweifachen Verzahnungsschliffes erfüllen die mit den UK-Fräsern erzeugten Oberflächen hohe Ansprüche, z. B. Oberflächengüte, glatte Fläche ohne Streifenbildung. Zudem eignet sich die UK-Verzahnung für das Bearbeiten von Verblendkeramiken vor dem Glanzbrand.
UK-Fräser für Verblendkunststoff: optimale Drehzahl 15.000 bis 20.000 min-1
UK-Fräser für Verblendkeramik: optimale Drehzahl 20.000 bis 25.000 min-1
SHAX Hartmetallfräser für NEM: Begeistert ab dem ersten Schliff
Eine völlig neue Verzahnungsart bietet SHAX – die Revolution unter den Hartmetallfräsern. Der Fräser für die NEM-Bearbeitung kombiniert zwei Vorteile. Erstens: Der unglaublich starke „Biss“ sorgt für überraschend hohen Abtrag. Zweitens: SHAX hinterlässt beispiellos glatte Oberflächen, welche die weitere Bearbeitung leicht machen. Die patentierte Schneidengeometrie von SHAX ist völlig neu gedacht; die Zahnhöhen- und Zahntiefenteilung ist konsequent unterschiedlich.
SHAX für NEM: optimale Drehzahl 20.000 min-1
Bewährte Hartmetallfräser für Legierungen
Beliebt für das Bearbeiten von NEM-Oberflächen ist auch die NEX-Verzahnung. Die kraftvollen Fräser haben eine maximale Abtragsleistung und eine hohe Standzeit. Nur SHAX kann diese Fräser bei der NEM-Bearbeitung noch toppen. Ebenfalls für NEM gedacht sind die seit Jahrzehnten bewährten NEF-Verzahnungen; zeitsparende, effektive Schruppfräser, die eine wirtschaftliche Anwendung erlauben.
NEX- und NEF-Fräser für Nichtedelmetall-Legierungen: optimale Drehzahl 20.000 min-1
Die UM-Verzahnung für Edelmetall-Legierungen vereint drei unterschiedliche Verzahnungsschliffe in einem Werkzeug. Die Schneidengeometrie ist laufruhig und arbeitet gelenkschonend. Die Verzahnung ist sehr schnittfreudig. Im Ergebnis entstehen leicht polierbare Oberflächen.
UM-Fräser für Edelmetall-Legierungen: optimale Drehzahl 25.000 min-1
Der Hartmetallfräser für’s Grobe: Titan
Das Ausarbeiten von Titan stellt Zahntechniker aufgrund der besonderen Materialeigenschaften vor große Herausforderungen. Die hohe Zähigkeit und das niedrige Elastizitätsmodul von Titan führen beim Ausarbeiten zu einer sehr starken Wärmeentwicklung. Die GTi-Fräser sind speziell für Titan entwickelt worden. Mit ihrer geringeren Anzahl an Schneiden und der groben Kreuzverzahnung wird ein besonders aggressives Schneidverhalten erzielt. Ergebnis ist eine hohe Abtragsleistung mit glatter Oberfläche und eine verbesserte Standzeit des Fräsers.
GTi-Fräser für Edelmetall-Legierungen: optimale Drehzahl 15.000 min-1
Da dreht sich was!
Das Handstück mit seinen rotierenden Werkzeugen gehört zum Laboralltag. Zahntechniker arbeiten mit geschickten Händen und fundierter Kompetenz; das wird sich – trotz aller Digitalisierung – so bald nicht ändern. Was sich jedoch verändert, ist die Materialvielfalt. Und jedes Material hat spezielle Ansprüche. Um materialschonend zu arbeiten, müssen die „richtigen“ Werkzeuge genutzt werden. Hartmetallfräser sind für eine Vielzahl von Materialien geeignet. Der Zahntechniker sollte wissen, welcher Verzahnungstyp für welches Material am besten geeignet ist. Zudem sollten Fräser hoher Güte verwendet werden. Scharfe und schartenfreie Schneiden sorgen dank des feinkörnigen und hochverdichteten Hartmetallwerkstoffes für eine lange Werkzeugstandzeit. Für einen einfachen Überblick gibt es den logisch aufgebauten Werrkzeug-Navigator von Komet, der kostenfrei angefordert werden kann. Sprechen Sie einfach Ihre/n Fachberater/in an.