In vielen Dentallaboren ist daher z. B. das Freilegen der Präparationsgrenze Chefsache. Mit einem überlegten Prozedere und den richtigen rotierenden Werkzeugen kann die Herausforderung gemeistert werden.
Optimal präpariert. Exakt abgeformt. Die Grundlage für das Arbeitsmodell zum Herstellen der vollkeramischen Restaurationen ist geschaffen. Jetzt erarbeitet der Zahntechniker mit Feingefühl und Präzision das Sägeschnittmodell.
1. Ausgießen, aushärten, abziehen.
Nach dem Trimmen und Beschleifen des Zahnkranzes werden mit einer dünnen Trennscheibe von basal die Sägeschnitte gesetzt.
2. Sägeschnittmodell.
Das Modell wird entsprechend der Zahnstümpfe segmentiert (Sägeschnittmodell). Die Präparationsgrenze bleibt hiervon unberührt.
„Sägen“ des Zahnkranzes: Mit der beidseitig belegten Diamantscheibe 987P, Komet (Abb.1), ist das Trennen des Zahnkranzes besonders effizient. Ohne zu „flattern“, gleitet die Scheibe durch den Gips und hinterlässt einen sauberen geraden Schnitt. Achtung: Arbeitsschutz beachten und Absaugung einschalten! Maximale Umdrehungszahl: 15.000 min.
3. Das Glätten der Schnittkanten.
Das Glätten der Schnittkanten nach dem Trennen gewährt ein einfaches Ein- und Ausgliedern der segmentierten Teile aus dem Zahnkranz. Die Approximalflächen der benachbarten Gipszähne sind eine „Tabuzone“ und dürfen beim Beschleifen nicht verletzt werden. Nach dem Glätten werden die Zahnstümpfe grob in ihrer Form beschliffen. Die der Präparationsgrenze nahe liegenden Gipsanteile bleiben unberührt.
Glätten der Schnittkante: Mit dem Dualfräser H251EQ, Komet (Abb. 2), lassen sich die Schnittflächen sauber und gezielt glätten. Der Fräser verfügt über eine fein verzahnte Spitze und eine grobe Verzahnung am Arbeitsteilende. Ohne Werkzeugwechsel lässt sich der Sägestumpf schnell und effizient bearbeiten.
4. Chefsache!
Es folgt das Freilegen der Präparationsgrenze. Dies ist ein sensibler Arbeitsschritt. Es bedarf eines guten Auges, hoher Erfahrung, einer ruhigen Hand und des optimalen Fräsers. Viele Zahntechniker nutzen für diesen Arbeitsschritt eine optische Sehhilfe, z.B. das Dentalmikroskop oder die Lupe. Mit einem fein kreuzverzahnten Werkzeug kann vorsichtig die angelegte Präparationsgrenze freigelegt werden. Dabei wird unterhalb der sichtbaren Grenze entlang geschliffen. Überstehende Restgrate bis zur Präparationsgrenze chippen während des Schleifens idealerweise automatisch ab. Das Ergebnis ist ein klar definierter Kronenrand, welcher exakt der im Mund erarbeiteten Präparationsgrenze entspricht.
Freilegen der Präparationsgrenze: Optimal ist ein ei- bzw. birnenförmiger Fräser, wie z. B. der H71EF oder der H77EF in Größe 023, Komet (Abb. 3). Form und Verzahnung sind gut für diese Indikation geeignet. Beide Werkzeuge haben eine EF-Verzahnung und werden mit einer optimalen Umdrehungszahl von 15.000/min angewandt. Die gute Schnittleistung sorgt für eine saubere, glatte Oberfläche mit geringem Kraftaufwand.
Die exakt freigelegte Präparationsgrenze auf dem zahntechnischen Arbeitsmodell entscheidet über die Passung der Restauration im Mund. Daher ist die Präzision des Sägeschnittmodells von hoher Bedeutung. Insbesondere das Freilegen der Präparationsgrenze gehört in erfahrene Hände. Mit den richtigen rotierenden Werkzeugen wird ein präzises und zugleich effizientes Vorgehen gewährleistet. Denn am Ende des Tages zählt das sichere Gefühl, die Restauration auf einer optimalen Grundlage herstellen zu können.
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