Vom Zahni für Zahnis. Jasmin hat wertvolle Tipps und Tricks für das erste Semester im Zahnmedizinstudium.
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Vom Zahni für Zahnis. Jasmin hat wertvolle Tipps und Tricks für das erste Semester im Zahnmedizinstudium.

Gerade das erste Semester im Zahnmedizinstudium ist geprägt von Unsicherheit und vielen neuen Eindrücken. Damit das erste Semester als Zahnmedizinstudierende/r ein voller Erfolg wird, berichtet Jasmin von ihren Erfahrungen und hat wertvolle Tipps für das Studium.

Alles beginnt mit einem Brief
Das Zahnmedizinstudium, ein lang gehegter Traum – doch was kommt alles auf einen zu, wenn erst einmal die Zusage im Postfach ist?

Auch ich habe mich das gefragt und möchte euch nun mit meinen Erfahrungen aus den ersten Semestern den Einstieg in das Studium erleichtern.

Mein Name ist Jasmin, ich bin mittlerweile 29 Jahre alt und komme gebürtig aus dem Norden Deutschlands. Von 2009 bis 2012 habe ich eine Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten gemacht und meine Liebe zur Zahnmedizin entdeckt. Nachdem ich einige Jahre als ZFA gearbeitet habe, bekam ich dann zum Sommersemester 2019 endlich die Zusage für das Zahnmedizinstudium an der Georg – August-Universität in Göttingen.

Jasmin Studentin an der Georg-August-Universität Göttingen
Jasmin, Studentin an der Georg – August-Universität in Göttingen

Vorbereitung auf das Studium
Gerade vor Beginn des Studiums überkommt einen schon das ein oder andere Mal das Gefühl von „Überforderung“. Eine Wohnung oder WG am Studienort finden, Einschreiben in die richtigen Veranstaltungen, Studienausweis besorgen, BAföG beantragen oder sich vielleicht für ein Stipendium bewerben. Das fühlt sich erst einmal stressig an, wenn die Liste der zu erledigenden Dinge endlos scheint.

Am besten lassen sich diese Dinge bewältigen, indem man sich eine Liste erstellt mit allen Dingen die zu erledigen sind. Diese Auflistung sollte am besten nach Prioritäten sortiert sein, denn oftmals gibt es zum Beispiel für das Eintragen in die Veranstaltungen Fristen, die eingehalten werden müssen und gerade eine geeignete Bleibe zu finden kann manchmal etwas Zeit in Anspruch nehmen, daher sollte man damit zeitig beginnen. Bei Fragen rund um das Onlineportal der Uni und die Veranstaltungen stehen euch auch immer gern Kommilitoninnen und Kommilitonen aus den höheren Semestern zur Seite, also scheut euch nicht sie einfach anzusprechen.

Und an dieser Stelle noch der wohl wichtigste Tipp vor Beginn des Studiums: Genießt jede Minute, in der ihr noch nicht lernen müsst, denn das kommt noch früh genug. 😉

Die ersten Kurse beginnen
Studiere ich wirklich Zahnmedizin? Eine der wohl häufigsten Gedanken, wenn in den ersten Semestern vor allem Biologie, Physik und Chemie auf dem Lehrplan stehen. Viele bekommen direkt Angst bei dem bloßen Gedanken an die naturwissenschaftlichen Fächer und mir ging es genauso.

Ich kann nur sagen: „Keine Panik!“ Auch wenn die Vorlesungen im ersten Moment wie ein riesiger unüberwindbarer Berg aussehen, ist das alles zu schaffen. Ein Lernplan und vor allem das Lernen mit Freunden aus dem Semester, insbesondere das Besprechen von relevanten Themen, hilft dabei, sich gut auf die bevorstehenden Klausuren vorzubereiten. Häufig gibt es auch die Möglichkeit über die höheren Semester zu erfahren, welche Themen besonders gern in den Klausuren gefragt werden, so kann man sich etwas spezifischer vorbereiten 😉.

Noch ein sehr wichtiger Tipp: geht niemals als Einzelkämpfer durch das Studium. Die Erfahrung zeigt, dass dies früher oder später ein Problem wird. Spätestens in den praktischen Kursen sowie im klinischen Studienabschnitt braucht ihr verlässliche soziale Kontakte, mit denen ihr das Studium gemeinsam bewältigen könnt. Und außerdem macht das Studieren mit Freunden auch viel mehr Spaß.

Kosten minimieren
Das Thema Finanzen ist gerade in der Zahnmedizin ein recht großes Thema. Die technischen Kurse verschlingen ein kleines Vermögen und auch die Kosten für Bücher und sonstige Materialien sind nicht zu unterschätzen. Doch mit dem ein oder anderen Trick kann man ein bisschen Geld sparen.

Bei einigen von euch wird es in den ersten Semestern schon technische Kurse geben, bei denen ihr einiges an Materialien benötigt. Viele Dinge kann man gebraucht aus höheren Semestern kaufen, doch bei den rotierenden Instrumenten finde ich eine Neuanschaffung besser. So könnt ihr euch sicher sein, dass die Instrumente scharf sind und ihr damit eure Arbeiten sauber ausführen könnt. Hierzu kann ich euch den Komet Campus ans Herz legen, dort gibt es extra Sets für die jeweiligen Universitäten und natürlich auch Rabatte für Studenten, sodass man hier auch noch einiges an Geld sparen kann.

In der heutigen Zeit wird das Lernen immer digitaler und somit benötigt man als Student die passende Hardware und natürlich auch geeignete Office-Programme. Das kann recht teuer sein, wenn man mal bedenkt was allein ein Tablet oder ein Notebook kostet. Da lohnt es sich schon einmal bei der Bestellung eines geeigneten Laptops oder Tablets nach Studentenrabatten zu schauen. Denn gerade wenn es um die technische Ausstattung geht, kann man einiges sparen. Und bei der Software bietet die Uni oftmals Kooperationen an, bei der ihr viel Geld sparen könnt. Am besten fragt ihr einfach bei eurer Fachschaft nach, ob eure Uni solch eine Kooperation hat, durch die ihr eure Software günstiger erwerben könnt. Auch bei der Literatur kann man einiges an Geld sparen, denn es muss nicht immer ein neues Buch sein. Es gibt viele Möglichkeiten an gebrauchte Bücher zu kommen. Zum Beispiel über Facebookgruppen speziell für eure Uni. Außerdem könnt ihr natürlich auch Bücher aus der Bibliothek der Universität ausleihen und somit das Geld für Bücher komplett sparen. Einige Universitäten beziehen übrigens auch Lizenzen für Amboss, Via Medici oder Meditricks, die den Studenten kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Da lohnt es sich einmal nachzufragen.
Und auch bei Internet- und Streaminganbietern gibt es Rabatte für Studenten, die goldwert sind.

Die erste Klausurenphase
Die Klausurenvorbereitung ist die wohl intensivste Zeit, die es im Studium gibt. Umso wichtiger ist es, sich einen Plan zu machen, wie man all die Themen für die Klausur bis zum großen Tag lernen möchte. Da ist jeder ganz verschieden. Einige lernen gerne mit Karteikarten, wieder andere lernen lieber nur aus Büchern oder schreiben sich eigene Zusammenfassungen.

Zusammenfassungen können helfen sich dann für die später anstehenden mündlichen Prüfungen vorzubereiten. So hat man dann schon alles Wichtige beisammen und muss nicht von vorn beginnen mit dem Zusammensuchen der nötigen Themen. Hier sollte man nur immer daran denken sich genügend Zeit für das endgültige Lernen einzuplanen, denn auch die beste Zusammenfassung bringt nichts, wenn die Zeit fehlt, um die Inhalte zu lernen.

Und auch wenn man das Gefühl hat, jede Minute für das Lernen nutzen zu müssen, sollte man niemals das eigene Wohlbefinden außer Acht lassen. Ein kleiner Spaziergang zur Mittagszeit, Sport als Ausgleich oder einfach ein netter Abend mit Familie & Freunden kann da schon helfen nicht völlig im Lernchaos zu versinken.

Denn bei all dem Lernstress darf man den Spaß am Studium und an dem Leben als Student niemals vergessen.

Jasmin beim Spaziergang
Ein Spaziergang nach Draußen sorgt für Abwechslung und frische Gedanken

Durchgefallen und nun?
Durch eine Klausur durchzufallen ist kein schönes Gefühl, das steht außer Frage. Aber ist es wirklich so schlimm?

Nein, denn zum Glück hat man mehrere Versuche, um eine Klausur zu meistern. Natürlich ist es das Ziel eines jeden, die Klausuren beim ersten Mal zu bestehen, aber sollte es mal nicht beim ersten Mal klappen, dürft ihr den Kopf auf keinen Fall in den Sand stecken. Studenten neigen oftmals dazu sich mit ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen zu vergleichen, doch aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das keinen Sinn macht. Als Ersti im Zahnmedizinstudium sind alle gleich! Ganz egal wie ihr den Weg an die Uni gefunden habt, ob mit einem 1er Abitur, über Wartesemester oder als Zweitstudienbewerber, daher macht es keinen Sinn sich untereinander zu vergleichen. Ganz im Gegenteil, denn das kann auch schnell zu schlechter Stimmung oder gar Demotivation führen.

Ich persönlich schaue gern mit welcher Strategie andere aus meinem Semester lernen und manchmal kann ich mir das ein oder andere abschauen, doch am Ende muss jeder seinen eigenen Weg finden, um ans Ziel zu kommen, ohne sich dabei mit anderen zu vergleichen.

Fazit
Am Ende kann ich euch nur ans Herz legen: habt Spaß, genießt die Zeit, stresst euch nicht zu sehr und habt immer vor Augen, welchen genialen Beruf ihr nach diesem Studium nachgehen dürft.

Wer sich für mehr Einblicke in das Zahnmedizinstudium interessiert, darf auch gern auf meinem Instagram Account @jasmin_zahni vorbeischauen, wo ich euch in meinem Alltag als Zahni-Studentin mitnehme.

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